Leppermühle verabschiedet Dr. Katarina Müller

„Es ist einer der schönsten, sinnstiftendsten Berufe – und einer der schönsten Arbeitsplätze, die ich mir vorstellen kann.“ Mit diesen Worten hat sich Dr. Katarina Müller, ärztlich-therapeutische Leiterin des Wohnheims Leppermühle und Mitglied im Vorstand des Trägers, dem Verein für Jugendhilfen Leppermühle e.V., in den Ruhestand verabschiedet. Fast 24 Jahre lang begleitete die Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychologie Kinder und Jugendliche des psychotherapeutischen Wohnheims auf ihrem Weg zu einem guten Umgang mit ihrer psychischen Erkrankung und zu einem möglichst selbstständigen Leben. Ihre Nachfolgerin als ärztlich-therapeutische Einrichtungsleitung wird die Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin Heike Brauner.
Der Aufsichtsratsvorsitzende des Trägervereins, Detlev Detering, und seine Stellvertreterin Christiane Hartmann lobten Dr. Müller für ihre Weitsicht und ihr großes Engagement. „Du hast ein Stück Geschichte für unsere Einrichtung geschrieben“, sagte Detering während der Abschiedsfeier im Forum der Martin-Luther-Schule, die zuvor von der Schulband musikalisch eröffnet worden war.
Marc Apfelbaum, pädagogischer Einrichtungsleiter der Leppermühle, beschrieb Dr. Müller als Verkörperung des interdisziplinären und multiprofessionellen Ansatzes, für den die Leppermühle steht. Sie habe immer das Potenzial und die Stärken der jungen Menschen in den Mittelpunkt gestellt.
Im Namen des Vereins für Jugendhilfen Leppermühle e.V. dankten die Vorstandskollegen Berthold Martin, Ina Köhl und Peter Siemon für die vertrauensvolle und erfolgreiche Zusammenarbeit. Monika Deichmann übermittelte im Namen der Mitarbeitervertretung ihre Abschiedsworte.
Da die Leppermühle eine enge Beziehung zur Kinder- und Jugendpsychiatrie des Universitätsklinikum Gießen und Marburg pflegt, war auch deren stellvertretender Direktor, Dr. Michael Haberhausen, zur Verabschiedung gekommen. „Du hinterlässt eine Lücke, aber du hinterlässt auch viele Spuren“, sagte er. Vor ihrer Tätigkeit in der Leppermühle hatte Dr. Müller in der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Marburg gearbeitet und dort bereits erste Kontakte zur Leppermühle geknüpft. Überzeugt habe sie neben dem damaligen Vorstandsvorsitzenden Dr. Matthias Martin insbesondere das gemeindepsychiatrische Konzept der Leppermühle, sagte Dr. Müller
Die Mitarbeitenden und die Kolleginnen und Kollegen des ärztlich-therapeutischen Teams verabschiedeten sich mit persönlichen und musikalischen Beiträgen, welche die große Wertschätzung, die Dr. Müller entgegengebracht wurde, zum Ausdruck brachten.
Dr. Müller selbst wollte auch den jungen Menschen, die so viele Jahre lang Mittelpunkt ihrer Arbeit waren, während der Feier Raum geben. Sie hatte fünf von ihnen eingeladen, um über ihre Erfahrungen zu sprechen. Zwei von ihnen haben die Einrichtung schon vor einigen Jahren verlassen, eine Klientin stand kurz vor ihrem Auszug und zwei junge Frauen leben aktuell noch in der Leppermühle. Sie schilderten eindrucksvoll, wie wertvoll es sei, dass die multiprofessionellen Teams eng vernetzt arbeiten: „Es tut gut, sich gerade in Krisensituationen nicht jedes Mal neu erklären zu müssen.“ Zugleich berichteten sie von Schwierigkeiten, die sie im Kontakt nach Außen erfahren, und über die Erkenntnis, dass jeder Mensch unterschiedlich ist und individuelle Stärken besitzt. „Es gibt niemanden, der ‚normal‘ ist, ihr seid genauso wertvoll, wie alle anderen Menschen auch“, machte einer der ehemaligen Klienten Mut.

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